Die wichtigsten globalen Geschäftsrisiken 2025

Das 14. Allianz Risk Barometer zeigt auf, welche Risiken Unternehmen als die größten für das Jahr 2025 einschätzen.

Dazu wurden 3.778 Menschen aus 106 Ländern befragt: Allianz-Kunden (Unternehmen auf der ganzen Welt), Makler und Branchenverbände gaben ebenso ihre Meinung ab wie Risikoberater, Underwriter, leitende Angestellte, Schadenexperten sowie andere Risikomanagement-Fachleute im Unternehmensversicherungssegment von Allianz Commercial und anderen Allianz-Unternehmen.

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Cybervorfälle sind das größte globale Geschäftsrisiko für 2025; Klimawandel erreicht Rekordhoch
Cybervorfälle (38 % der Gesamtantworten) sind das vierte Jahr in Folge das weltweit größte Geschäftsrisiko – und zwar mit größerem Abstand als je zuvor (7 %). In 20 Ländern, darunter Argentinien, Frankreich, Deutschland, Indien, Südafrika, das Vereinigte Königreich und die USA, ist dies die größte Gefahr. Eine Verletzung des Datenschutzes wird von den Befragten des Allianz Risk Barometers als die größte Cyber-Bedrohung angesehen (61%), gefolgt von Angriffen auf kritische Infrastrukturen und Sachwerte (57%).​​​​​​​​​

Auch hier ist die Betriebsunterbrechung ein Hauptanliegen für Unternehmen aller Größenordnungen und liegt auf Platz 2. Nach einem weiteren schweren Naturkatastrophenjahr 2024 bleibt diese Gefahr auf Platz 3, während die Auswirkungen eines Superwahljahres, zunehmende geopolitische Spannungen und das Potenzial für Handelskriege bedeuten, dass Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung ein Top-Fünf-Risiko auf Platz 4 sind. Der größte Aufsteiger im diesjährigen Allianz Risk Barometer ist der Klimawandel, der von Platz 7 auf Platz 5 gestiegen ist und damit die höchste Position in der 14-jährigen Geschichte der Umfrage erreicht hat.

Großunternehmen, mittelständische und kleinere Unternehmen sehen Cybervorfälle als ihr größtes Geschäftsrisiko an. In der restlichen Rangliste gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Kleinere Unternehmen machen sich mehr Sorgen über eher lokal begrenzte und unmittelbare Risiken wie die Einhaltung von Vorschriften, makroökonomische Entwicklungen und Fachkräftemangel, aber es gibt auch Anzeichen dafür, dass einige der Risiken, die größere Unternehmen beschäftigt haben, nun auch kleinere Firmen zu spüren bekommen, wobei Klimawandel, politische Risiken und Gewalt die Rangliste anführen.

Fünf wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht
Am diesjährigen Allianz Risk Barometer haben 3.778 Risikomanagement-Experten aus 106 Ländern und Gebieten teilgenommen, ein neuer Rekord. Die Zahl der Befragten reichte aus, um eine Top-10-Risikoanalyse für 49 verschiedene Länder und 22 Branchen zu erstellen. Deutschland war das Land mit den meisten Befragten (451).

Für viele Unternehmen ist das Cyberrisiko, das durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) noch verschärft wird, das große Risiko, das alles andere überlagert. Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit von Technologie wird Cyber wahrscheinlich auch in Zukunft ein Top-Risiko für Unternehmen bleiben - der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat einmal mehr gezeigt, wie abhängig wir alle von sicheren und zuverlässigen IT-Systemen sind. Allerdings birgt KI auch das Potenzial, die Cybersicherheitsmaßnahmen zu verbessern, was in der digitalen Landschaft ein zweischneidiges Schwert darstellt.

Trotz der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheit im Nahen Osten, in der Ukraine und in Südostasien sind politische Risiken und Gewalt im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz auf Platz 9 zurückgefallen, wenn auch mit dem gleichen Anteil an Befragten wie 2024 (14 %). Allerdings steigt das Risiko für große Unternehmen auf Platz 7, während es für kleinere Unternehmen auf Platz 10 neu in die Top 10 der Risiken aufgenommen wurde.

Die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus nimmt zu, und Analysen der Allianz und anderer zeigen, dass die Ausfuhrbeschränkungen für wichtige Rohstoffe in den letzten zehn Jahren um das Fünffache gestiegen sind. Zölle und Protektionismus mögen ganz oben auf der Liste der neuen US-Regierung stehen, aber andererseits besteht auch das Risiko eines "regulatorischen Wilden Westens", insbesondere im Zusammenhang mit KI und Kryptowährungen. In Europa werden die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahr 2025 ganz oben auf der Tagesordnung stehen.

Der Klimawandel liefert ein herausragendes Ergebnis im Allianz Risikobarometer. 2024 war das wärmste Jahr aller Zeiten. Es war auch ein Jahr schrecklicher Naturgefahren mit extremen Wirbelstürmen und Stürmen in Nordamerika, verheerenden Überschwemmungen in Europa und Asien und Dürre in Afrika und Südamerika, während die tragischen Waldbrände in Los Angeles für einen katastrophalen Start in das Jahr 2025 gesorgt haben.  Nachdem er in den Pandemiejahren in der Rangliste zurückgefallen war, da sich die Unternehmen mit unmittelbareren Herausforderungen befassen mussten, rückt der Klimawandel 2025 um zwei Positionen auf Platz 5 der fünf wichtigsten globalen Risiken vor und erreicht damit seine bisher höchste Position, während die eng mit ihm verknüpfte Gefahr von Naturkatastrophen mit 29 % auf Platz 3 verbleibt, obwohl mehr Befragte als im Vorjahr auch dieses Risiko als Top-Risiko angaben. Zum fünften Mal in Folge übersteigen die versicherten Schäden von im Jahr 2024 die Marke von 100 Mrd. USD.

Top 10 Unternehmensrisiken weltweit 2025
Top 10 Unternehmensrisiken in Deutschland 2025

Welche Unternehmensrisiken stehen in Deutschland ganz oben auf der Agenda?
In Deutschland stehen „Cyber-Vorfälle“ und „Betriebsunterbrechung“ ebenfalls erneut an der Spitze auf Platz 1 und 2 der Risikowahrnehmung. Besonders besorgt sind die deutschen Teilnehmenden über Datenpannen und die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI), die weltweit weiterhin die größte Sorge in diesem Bereich darstellt.

Platz 3 der Risikowahrnehmung in Deutschland belegen dieses Jahr „Naturkatastrophen“ und deren Folgen, was einen Anstieg um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr bedeutet (2024: Platz 5). Mit Blick auf die Flutkatastrophen in Südwest- und Süddeutschland sowie internationale Naturkatastrophen überrascht dieser Anstieg nicht; das Ergebnis spiegelt die zunehmende Bedrohung durch Sekundärgefahren des Klimawandels wider.

„Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung” bilden dieses Mal, im Gegensatz zum Vorjahr, den 4. Platz der größten Unternehmenssorgen (2024: Platz 3).

Auf Platz 5 befinden sich „Feuer und Explosion“, die als Unternehmensrisiko ebenfalls um drei Plätze gestiegen sind.

Interessant: Das Risiko “Fachkräftemangel” - 2024 noch auf Platz 4 in Deutschland - rutscht auf Platz 8 ab. Der Absturz könnte der schlechten konjunkturellen Lage geschuldet sein.

Beim Vergleich der weltweiten, europäischen und deutschen Ergebnisse zeigen sich einige interessante Abweichungen. Während die Top-5-Risiken weitgehend übereinstimmen, gibt es bei den Plätzen 5 bis 10 Unterschiede in der Risikobewertung.

Politische Risiken und Gewalt belegen in Deutschland und Europa die Plätze 6 und 7, während sie sich weltweit auf Platz 9 verorten lassen. Der Klimawandel wird sowohl in Europa als auch weltweit als hohes Risiko wahrgenommen und jeweils auf Platz 5 eingestuft, während er in Deutschland auf Platz 7 steht (2024: Platz 6).

Auch bei der Bewertung „makroökonomischer Entwicklungen“ wie Inflation, Deflation und Geldpolitik gibt es Unterschiede. Weltweit und in Europa belegen sie die Plätze 7 und 8, während sie in Deutschland nicht unter den Top-10-Risiken vertreten sind.

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