Deutschlands Renten-Zeitbombe: hohe Kosten, hohe politische Risiken

20. November 2025

Das deutsche Rentenpaket 2025 erfüllt zwar wichtige Koalitionszusagen, doch der Vorschlag, das Rentenniveau von 48 % (ein Arbeitnehmer mit durchschnittlichem Einkommen über 45 Jahre erhält eine Rente in Höhe von 48 % seines Nettolohns) über 2031 hinaus zu verlängern, hat politische Spannungen ausgelöst, da dies die Kosten erhöhen und Strukturreformen verzögern würde. 

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Ein vollständiger Zusammenbruch der Koalition, der zu einer Minderheitsregierung führen würde, bleibt jedoch unwahrscheinlich. Die Beibehaltung des Rentenniveaus würde die Sozialversicherungsbeiträge bis 2031 um +5,2 Prozentpunkte und bis 2040 um weitere +6,6 Prozentpunkte erhöhen. Um dieses Projekt zu finanzieren, müsste auch die Einkommensteuer von derzeit 16,7 % auf 17,1 % im Jahr 2032 und 19,4 % im Jahr 2040 angehoben werden. Die kombinierte Arbeitnehmerbelastung würde Deutschland bis 2028 an die Spitze der Sozialabgabenquoten der OECD bringen, bis 2040 auf fast 51,5 %, wodurch das reale verfügbare Einkommen bis 2031 um -5,2 % und bis 2040 um fast -19 % sinken würde, was die privaten oder betrieblichen Altersvorsorgeersparnisse einschränken würde. Unternehmen würden unterdessen mit steigenden Lohnnebenkosten von +11,5 Prozentpunkten bis 2040 bei stagnierender Produktivität konfrontiert sein.

In finanzieller Hinsicht könnten die Rentenausgaben bis 2035 14,2 % des BIP erreichen, was erhebliche staatliche Subventionen und damit eine jährliche Erhöhung der Steuereinnahmen des Bundes um +2,1 % erfordern würde. Dies könnte Investitionen verdrängen und das langfristige Wachstumspotenzial belasten. Letztendlich dürfte das Paket wieder aufgegriffen und angepasst werden, um Unterstützung zu sichern und Reformen innerhalb der Rentenkommission 2026 zu ermöglichen.

Ludovic Subran
Allianz Investment Management SE

Jasmin Gröschl
Allianz Investment Management SE

Maxime Darmet
Allianz Trade

Guillaume Dejean

Allianz Trade

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